Die erste Tour führt weit zurück in die Antike – in eine Zeit, als unsere Region an das Römische Reich grenzte. Hiervon zeugt der Limes, der auf 550 km die römische Grenzbefestigung markiert und noch heute mit seinen Kastellen, Wachtürmen, Mauern und Palisaden Geschichten aus der Vergangenheit erzählt. Die Zeitreise beginnt am Bahnhof in Neuwied, von dem aus die Bahn nach Rheinbrohl fährt. Am Bahnhof beginnt der Limeswanderweg (Beschilderung: weißer Wachturm auf schwarzem Grund), der zu einem originalgetreu rekonstruierten Wachturm am Rheinufer führt. Dieser kann im Rahmen einer Führung des nahe gelegenen Erlebnismuseums RömerWelt besichtigt werden. Das Museum mit Außenbereich am Caput Limes („Kopf“ des Limes), der seit 2005 zum Welterbe der UNESCO zählt, lässt die römische Geschichte wieder lebendig werden: Dabei sind Anfassen und Ausprobieren ausdrücklich erlaubt, z. B. bei der Frage nach der Schwere eines Kettenhemds oder dem Tagesablauf eines Wachpostens im Kastell oder Wachturm. Die Ausstellung zeigt zudem die Büsten der drei Limes-Kaiser Traian, Hadrian und Antoninus Pius sowie zwei römische Backöfen, eine Mühle und eine römische Kochstelle. Im Außenbereich verströmen der Kräutergarten und die imposante Pfahlramme römisches Flair. Hier fi nden regelmäßig Veranstaltungen statt, z. B. die Römertage, der Limeswandertag und das Theater im Mai sowie der Kräutertag im Juli.
Nach der RömerWelt geht die historische Entdeckungstour entlang des Limeswanderwegs auf Schusters Rappen weiter: Der Wegabschnitt zwischen der RömerWelt und Niederbieber ist etwa 15 km lang und führt von Arienheller in Richtung Rheinbrohl und links der Beschilderung folgend in den Westerwald. Ab dort läuft die Wanderetappe über die Rheinhöhen an einigen Wachpostenhügeln entlang über Weierhof, Gebranntehof, Rodenbach und Segendorf hinunter nach Niederbieber. In dem Neuwieder Ortsteil befi ndet sich, leider zu einem großen Teil unter Wohnhäusern verborgen, ein besonderes Zeugnis der römischen Herrschaft – das 51.000 m² große Kastell Niederbieber. Frei zugänglich sind heute die restaurierten Grundmauern der beiden Flankentürme des Haupttores (Porta praetoria) und des Badegebäudes (Balineum). Infotafeln geben interessante Einblicke in die Blütezeit der Anlage. Von Niederbieber (nächste Haltestelle Melsbacher Straße nahe dem Kastell) geht es mit der Buslinie 101 zurück zum Bahnhof Neuwied.
Start/Ziel: Bf Neuwied
Infos: www.neuwied.de, www.rheinbrohl.de, www.roemer-welt.de
Auf dem Pulverberg, am Kreuzungspunkt von Rheinsteig und Saynsteig, wurde bereits im Jahr 1912 ein einzigartiger Limes-Erlebnisraum geschaffen. Hierzu gehört die denkmalgeschützte, in den Jahren 2009/2010 aufwändig restaurierte Rekonstruktion eines römischen Wachturms (neben den Fundamenten von WP 1/54) mit Wall und Palisaden, und die nach dem Streckenkommissar der Reichslimeskommission benannte „Löschcke-Ruhe“, einem in Bruchstein gemauerten Aussichtspunkt am Limesverlauf.
Der Römerturm am UNESCO Welterbe Limes im Bendorfer Stadtwald ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und geschichtsinteressierte Besucher. Ausgebildete Limes Cicerones bieten spannende szenische Führungen und Wanderungen zum Thema Limes und Römer für alle Altersgruppenund machen somit das Thema Limes erlebbar.
Das Welterbe Limes ist ein wichtiger Bezugspunkt der Entstehungsgeschichte der Stadt Bendorf, die einst als militärischer Stützpunkt mit einem Kastell ausgestattet war.
Unterwegs am Limes in Rheinland-Pfalz
von Rheinbrohl bis Holzhausen
Die Tourist-Information und das Rheinische Eisenkunstguss-Museum in Bendorf-
Sayn bieten szenische Führungen, geführte Wanderungen und museumspädago -
gische Angebote für Kinder, mit denen die Geschichte der Römer lebendig wird.
„Tratsch am Turm mit Silvana Sylvestra“
Szenische Führung am Limes für Erwachsene und Kinder. Begleiten Sie Silvana
Sylvestra, eine römische Tavernenwirtin, zu ihrem Mann an den Limesturm.
Unterwegs verrät sie spannende Details aus dem Alltag in der Provinz.
(Dauer: ca. 2 Stunden)
„Patrouille an der Grenze Roms“
Geführte Streckenwanderung für Erwachsene und Kinder entlang des LIMES bis
zum Römerturm in Bendorf-Sayn. (Dauer: 1,5 - 2 Stunden)
„Auf TUCH-fühlung mit den Römern“
Erlebnisführung mit dem „Entdeckerkoffer Römer“ im Rheinischen Eisenkunstguss-
Museum. Spielerisch erfahren Kinder viele Einzelheiten über das Leben der Römer
am Limes. Und um so richtig auf Tuchfühlung gehen zu können, schlüpfen wir in
römische Gewänder. (Dauer: ca. 2 Stunden)
„AN DEN GRENZEN ROMS“
Anspruchsvolle Rundwanderung für geübte Wanderer am UNESCO Welterbe LIMES
in Bendorf mit traumhaften Ausblicken und spannenden Einblicken in die Themen
Römer, Limes, Archäologie, Natur und Landschaft. (Dauer: ca. 3,5 Stunden)
Limes
Geschichte wird lebendig: Szenische Führungen.
Die Deutsche Limesstraße führt nach Bendorf und mitten hinein in den Kulturpark
Sayn mit dem UNESCO Welterbe Limes, Schloss, Schlosspark und Burg Sayn, dem
Garten der Schmetterlinge, der Sayner Hütte, dem Rheinischen Eisenkunst guss-
Museum, einem Kletterwald, der Abtei und dem Mühlenmuseum Heins Mühle. Hier
verbindet der römische Grenzwall Geschichte, Kultur und Natur.
Auf dem Pulverberg, am Kreuzungspunkt von Rheinsteig und Saynsteig, wurde
bereits im Jahr 1912 ein einzigartiger Limes-Erlebnisraum geschaffen. Hierzu
gehört die denkmalgeschützte, in den Jahren 2009/2010 aufwändig restaurierte
Rekonstruktion eines römischen Wachtturms (neben den Fundamenten von
Wachtposten 1/54) mit Wall und Palisaden, und die nach dem Streckenkommissar
der Reichslimeskommission benannte „Löschcke-Ruhe“, einem in Bruchstein
gemauerten Aussichtspunkt am Limesverlauf. Spuren mehrerer Erdkastelle, eines
steinernen Kastellbades und umfangreiche Teile des Kastellvicus in Bendorf sind
bekannt. An der Westseite des fast 800 Jahre alten Kirchenbaus St. Medard in
Bendorf findet man eingemauert römische Ziegel mit dem Stempel der 22. Legion.
Auf dem Bendorfer Kirchplatz und vor Schloss Sayn informieren Info-Stelen über
den Limes und das römische Erbe in Bendorf.
Höhr-Grenzhausen
Die Außengrenzen des Römischen Reiches verliefen vom Ende des 1. bis zur Mitte
des 3. Jahrhunderts n. Chr. über die Höhen des Westerwaldes. Die Grenzanlagen
bestanden aus einer Wachtpostenkette von Türmen entlang eines Patrouillen -
weges, die im Laufe der Zeit mit verschiedenen Sperranlagen gesichert wurde.
Kastelle und Lagerdörfer ergänzten die militärische Überwachung. Die Grenze war
allerdings kein unüberwindbarer Sperrriegel, sondern auf den seit Jahrhunderten
bestehenden Wegeverbindungen konnten kontrolliert Personen und Waren passie-
ren. Germanische Händler verzollten an Limesdurchgängen ihre Waren, boten sie
den Ankäufern des römischen Statthalters an, oder übergaben sie als Tribut.
Innerhalb des römischen Provinzgebietes bestanden exakte Katasterpläne und
Grundbesitz wurde in Archiven dokumentiert. Spezialisierte Pioniersoldaten führ-
ten die Landvermessung am Limes durch.
Die späteste Ausbauphase des obergermanischen Limes bildeten Erdwall und
Graben. Häufige Schanzarbeiten der Limessoldaten hielten diese Grenzanlagen vor
Zuschwemmen und Überwuchern frei und gewährleisteten so die sichere Grenz -
überwachung.
Im 2. Jahrhundert wurde der Grenzweg durch eine hölzerne Palisade gesichert. Die
Bautrupps der Grenzsoldaten tauschten regelmäßig morsche Palisadenhölzer aus.
Bauunterhaltung gehörte am Limes zum Tagesgeschäft der hier stationierten Auxiliarsoldaten.